Lassen sich Bilder sampeln? Der Beitrag untersucht die visuellen Bildkaskaden der Massenmedien und ihre Kreuzungen und Verkettungen durch bildende Künstler/innen seit den 1970er Jahren. Dabei steht die Frage im Vordergrund, ob das Sampling als künstlerisches Verfahren an musikalisches Material gebunden bleibt oder ob auch visuelle Phänomene damit gefasst werden können. Ist nicht gerade der Zweifel an einem Konzept der Medienspezifik Vorraussetzung für die Übernahme, Mischung und Wiederverwertung von Fremden mit Fremden? Die An- und Enteignung von Bildern und die daran anschließende Konversion des Materials soll an analogen Verfahren des Malerischen aufgezeigt werden.
Dr. Dietmar Rübel
1993-1999 Studium der Kunstgeschichte, Politischen Wissenschaft sowie Film- und Literaturwissenschaft in Hamburg und Zürich. Promotion über "Neue Materialien und Formen des Plastischen im 20. Jahrhundert". Seit 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kunstgeschichtlichen Institut der Philipps-Universität Marburg und freier Kurator. Arbeitsschwerpunkte: Das Verhältnis von Kunsttheorie und künstlerischer Praxis vom 19. bis zum 21. Jahrhundert, Materialästhetik, Geschichte und Theorie der Skulptur, Kunst und Film, Fragen und Probleme zur Interdependenz von zeitgenössischer Kunst und Popkultur, Design.